Lebende Weidenhütte selber bauen

Bauanleitung für Weidentunnel, Weidentipis und Weideniglus

In Kitas und Krippen müssen Weidenhütten und Weidentunnel der DIN EN 1176 entsprechen. Dies beim Eigenbau zu realisieren ist sehr schwierig und zieht eventuell auch eine kostspielige Erstprüfung mit sich. Um dies zu verhindern empfehlen wir, eine Weidenhütte nach DIN EN 1176 zu kaufen und diese dann mit Rankpflanzen beranken zu lassen z.B. mit Kapuzienerkresse, Malabarspinat, Winterjasmin oder Cocktailgurken.

Wenn es aber eine lebende Weidenhütte sein sollen, empfehlen wir eine Kombination aus gekauften Weidenhütten oder Tunneln mit Stahlstell nach DIN 1176.1 und lebenden bzw. anwachsenden Weiden.

Weiden werden nach dem ersten Frost geschnitten. Der Rückschnitt ist nur zwischen dem 1. Oktober und 28. Februar erlaubt. Aufgrund des Naturschutzes dürfen im Sommerhalbjahr keine starken Schnittarbeiten durchgeführt werden, da Vögel die Bäume als Brut- und Nistplätze benötigen. Am besten eignen sich die Purpur-Weide oder die Silber-Weide, beide haben lange schmale Blätter. Wenn Sie keine Weiden in der Nähe haben, können Sie diese auch bei Floristen und Gärtnereien auf Bestellung erhalten. Manche Grünflächenämter geben auch gerne Ihren Rückschnitt ab.

Folgende Weidenhütten haben ein Stahlgestell – aus ihnen lässt sich einen lebende Weidenhütte selber bauen:

Weidenhütten mit Stahlgestell nach DIN EN 1176.1

Art: 101155Weideniglu “Yepa” Ø 150cm
Art: 101175Weideniglu “Naira” Ø 190cm
Art: 106160 Weidentipi “Anuk” Ø 1,5 m H 1,85
Art. 105140Weidentunnel 3m Starterset
Art: 103180Weidenmuschel B 185, H 165cm

Bauanleitung für eine lebende Weidenhütte oder einen lebenden Weidentunnel mit gekaufter Weidenhütte oder gekauftem Weidentunnel als Unterbau.

Baut die Weidenhütte oder den Tunnel gemäß den Betreiberunterlagen auf und grabt einen 30-40cm tiefen Graben um die Hütte/Tunnel herum. Achtet bei der Standortwahl darauf, die Weidenhütte nicht in der Nähe einer Kanalisation zu bauen. Die Wurzeln suchen das Wasser und können auch in die Kanalisation eindringen.


Für ein Iglu brauchet Ihr ca. 20-30 lange frische Weidenruten. Diese sollten an der Schnittkante 2-3 cm dick und mind. 1,8-2 Meter lang sein und zusätzlich ca. 20 dünne Ruten mit ca, 1,6m Länge. Die langen Ruten werden immer gegenüber voneinander in den Graben gesteckt und locker am Weideniglu festgebunden. Das Weideniglu/Tipi hat viele senkrechte Stahlstreben, diese eignen sich besonders um die dicken Ruten daran zu fixieren. 
Wenn die dicken Weidenruten verbaut sind, den Graben mit der ausgehobenen Erde auffüllen und antreten.

Die dünneren Weidenruten werden nun, mit der Schnittkante voraus, schräg von oben nach unten durch die dickeren Weidenruten geflochten. Die Enden der Weidenruten werden tief in den Weidengraben gesteckt. Auch diese Weiden wieder an der Weidenhütte befestigen. Es ist wichtig, dass alle Weidenenden in der Erde stecken.
Den Graben anschließend tüchtig wässern und feucht halten bis die Weiden angewachsen sind. Weiden wachsen pro Jahr 1,5-2 m! Die Ruten müssen regenmäßig gestutzt werden damit das Spielhaus auch unten schön dicht bleibt. Zeigt den Kinder auch, wie sie die Seitentriebe selber immer wieder ins Weidengeflecht einflechten können, so wird das Weidenhaus sehr dicht.

Tipp:
Ruten können einige Tage in einer Regentonne mit Wasser aufgehoben werden. Sobald die Wurzeln sprießen müssen sie verarbeitet werden.